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28. September 2024

Sex on the Beach, nein Danke – gegen patriarchale Ausbeutung von FINTAs und für eine feministische Entwicklungspolitik

Antrag auf der Landeskonferenz der NRWJusos

Weltweit werden FINTA aufgrund ihrer schlechten finanziellen Situation, entstanden und befeuert durch den Kapitalismus und das Patriarchat, ausgebeutet. Viele FINTA in Touristengebieten sind deshalb gezwungen sich zu prostituieren um ihre Kinder, Familie oder sich selbst zu versorgen. Für uns besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Ausbeutung von FINTA-Körpern und dem Patriarchat und Kapitalismus. Sie sind Vorrausetzung und Verstärker der schlechten Lage von FINTA weltweit.

Leider befinden sich oftmals auch Minderjährige unter den FINTA die von ihren Familien dazu genötigt werden, um über die Runden zu kommen. 2014 waren gut 123.530 Personen in Thailand in der Sexarbeit tätig von denen gut Prozent Kinder oder Minderjährige unter 18 Jahren waren. Ein Großteil der in der Prostitution tätigen Personen, sind weiblich gelesene Personen. Dies offenbart das Leid, dass insbesondere diese Personengruppe im Patriarchat erleidet. Seit der Überwältigung der Corona-Pandemie boomt nicht nur der Tourismus wieder in Thailand, sondern auch die Prostitution. Doch nicht nur dort boomt der Sextourismus, sondern auch in vielen weiteren Länder des globalen Südens wie z.B. Vietnam, Brasilien oder Kenia. Durch die finanzielle Notlage vieler FINTA weltweit profitieren meist alte, weiße, wohlhabende Männer, die dort ihre sexuellen und manchmal illegale Fantasien ausleben.

In vielen europäischen Ländern sind die Prostutitonsgesetze restriktiver. Mit der Reise in jene Gebiete, umgehen diese Männer den Schutz von FINTA durch die Gesetzgebung. Damit einher geht oftmals auch der Handel von FINTA, also Menschenhandel für den Zweck der Zwangsprostitution. Für die FINTA dort bedeutet dies oftmals traumatische Erlebnisse, Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche sowie sexuelle Krankheiten. Die gesundheitlichen Folgen im physischen und psychischen Sinne sind wenig erforscht, da auch in Ländern wie Vietnam, Thailand oder Kenia Prostitution stigmatisiert wird.

Wir erkennen an, dass die beste Prävention vor solchen Lebenssituationen ein guter Sozialstaat sowie langfristig das Ende von Kapitalismus und Patriarchat sind, solange dies jedoch noch nicht realisiert ist, benötigt es eine intensivere feministische Entwicklungshilfe.

Es existieren bereits jetzt einige Gruppen und Projekte, die es sich zur
Aufgabe gemacht haben, diese Missstände zu bekämpfen.
Seit Anfang der 2000er existiert z.B. die „Schutzengel Aktion“ die sich gegen Sextourismus, Projekte für Aidswaisen und für Hilfen für frühere Kindersoldaten einsetzt.
Damals wurde das Projekt bereits von dem Entwicklungsministerium unter der Schröderregierung unterstützt und auch der SPD-Parteivorstand unter Sigmar Gabriel bekannte sich 2010 zuletzt öffentlich zu diesem Projekt.

Zudem braucht es eine internationale Zusammenarbeit der Länder, um Sextourismus zu bekämpfen. Die Einbindung der Weltorganisation für Tourismus (World Tourism Organization) ist ebenso nötig.
Trotz der Ankündigung einer feministischen Entwicklungspolitik durch Svenja Schulze existiert derzeit kein einziges Projekt im Entwicklungsministerium, welches sich zumindest im Ansatz gegen den
internationalen Sextourismus richtet. Langfristig ist unser Kampf gegen Kapitalismus und Patriarchat gerichtet, die die Grundlage für die Ausbeutung von FINTA auf die schlimmste Art und Weise bilden. Kurzfristig fordern wir die Bundesregierung und das Entwicklungsministerium dazu auf Projekte zu unterstützen die Frauen schützen und einen Weg aus der Prostitution eröffnen, sowie, eigene Projekte
zu initiieren die den internationalen Sextourismus bekämpfen.

Forderung:


Die Jusos setzen sich dafür ein, dass das Entwicklungsministerium, Programme unterstützt und selbst Programme entwickelt, die dabei helfen sollen, die mit dem globalen Sextourismus zusammenhängende sexuelle Gewalt zusammen zu bekämpfen. Präventiv benötigt es Schutzzentren und Aufklärungs- sowie
Beratungsstellen für FINTA. Einher damit gehen auch weitere kurzfristige bis langfristige entwicklungspolitische Maßnahmen. Von kommunalen Projekten vor Ort wie z.B. Aufklärungsarbeit bis hin zum Zugang allgemeiner Bildung.
Um betroffenen FINTA nach der Tat zu helfen, braucht es vor Ort Therapieangebote und Beratungseinrichtungen zur Bewältigung der traumatischen Ereignisse, der Gewalt und widerwilligen Handlungen zu denen sich viele genötigt bzw. gezwungen fühlen oder gezwungen werden.
Organisationen, die eine solche Arbeit bereits leisten, müssen ausreichend finanziell unterstützt werden. Als Beispiel kann hier die Schutzengel Aktion aufgezählt werden, wieder finanzielle Unterstützung braucht, welches das Entwicklungsministerium bereits Anfang der 2000er unterstütze aber derzeit keine Mittel erhält.


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